Inspiriert von der Heimatliebe und dem familiären Bezug zur Seefahrt, habe ich nach dem Abitur eine Ausbildung zur Schifffahrtskauffrau begonnen und erfolgreich abgeschlossen. Schließlich wollte man nach der langen Schulzeit erst mal Geld verdienen und nicht noch etwas an der Uni rumhängen. Obwohl es durchaus Zeiten gab, in denen man doch gerne das Büro nochmal gegen eine Studentenbude getauscht hätte.
Über die Jahre konnte ich in verschiedenen Bereichen der Schifffahrt wertvolle Erfahrungen sammeln. Auch hat sich für mich nie die Frage gestellt, die Branche zu wechseln.
Nach ein paar Jahren Home Office mit Windeln wechseln, kochen, putzen und in den Tag hinein leben, sah die Welt, wie so oft, dann ganz anders aus als erwartet. Die persönliche Einstellung hat sich geändert, die eigene Flexibilität ist nicht mehr die gleiche und der Markt zu dem Zeitpunkt kaum noch vorhanden.
Nachdem ich mich schon in sämtlichen Bereichen vom Pfleger, über den Tellerwäscher, Besucher-Desinfizierer, Facility Manager, etc. erfolglos beworben habe (Aussage: Es ist schwierig, da zurzeit nichts auf dem Markt ist und sie nicht aus Ostfriesland kommen… so viel zum Patriotismus 🙂 ), hat das Schicksal zugeschlagen – Germar rief an und fragte, ob ich mir vorstellen könnte, für ihn zu arbeiten. Man könnte also fast behaupten, Germar hat mich von der Straße geholt oder die Resteverwertung übernommen ;-)).
Scherz bei Seite – ich kann nur sagen, dass der Branchenwechsel gar nicht weh getan hat und ich rückblickend sagen kann, dass es gut ist oder für etwas gut war, zuvor keine Anstellung gefunden zu haben. Es hätte mir nichts Besseres passieren können, als hier zu landen. Ich arbeite mit tollen, spannenden Menschen in einem angenehmen Team. Hier darf jeder sein, wer er ist, ohne eine Show spielen zu müssen. Mir gefällt die kreative Abwechslung zum normalen Büroalltag. Vorher musste die Kreativität warten, bis vielleicht mal Feierabend war, hier und heute kann ich das machen, was mir Spaß macht – meinen Kopf anstrengen und kreativ sein.